La Grande Motte hat sich vor 50 Jahren aus dem Sand erhoben. Wo zuvor nur Sumpfgebiete waren, erfand ein genialer Architekt eine Stadt mit einer innovativen, eigentümlichen und wagemutigen Architektur. Ihre pyramidenförmigen Gebäude machen sie zu einer der außergewöhnlichsten und markantesten Städte Frankreichs.
Eine ideale Stadt nach Jean Balladur
La Grande Motte ist eine junge Stadt, also erfand ihr Architekt ihre Geschichte durch zahlreiche präkolumbianische Symbole, die in der Architektur und auf den Grünflächen verteilt sind.
Die Formen an den Gebäuden, die modénatures genannt werden; die Farben des Bodens und des Stadtmobiliars, die Form der Pyramiden des Stadtzentrums (Levant, aufrecht) und des Couchant-Viertels (liegend) …
Alles beruht auf dem Prinzip der Gegensätze, der Dualität, für ein perfektes Gleichgewicht wie bei Yin und Yang, um eine mathematische, architektonische und spirituelle Perfektion zu erreichen.
La Grande Motte, eine Betonwüste?
Beton ist das wichtigste Baumaterial in La Grande Motte. Weit davon entfernt, sich an dessen traditionelle Verwendung anzupassen, verlieh ihm Jean Balladur hier ein besonderes Flair. Wie Oscar Niemeyer es vor ihm für seine Hauptstadt Brasilia getan hatte, nutzte Jean Balladur Beton als künstlerische Unterstützung, indem er die unendlichen plastischen Möglichkeiten dieses flüssigen Materials nutzte.
Um sich davon zu überzeugen, braucht man sich nur die Fassaden der Hauptgebäude der Stadt anzuschauen. Die Betonmotive dieser Fassaden werden wiederholt und umgekehrt, um einen Rhythmus zu schaffen und jedem Gebäude seine eigene Identität zu verleihen.
Wir möchten diejenigen, die noch immer denken, dass La Grande Motte nur Beton ist, daran erinnern, dass sie vor allem eine Modellgartenstadt mit mehr als 70 % grünen und baumbestandenen Flächen ist. Keine andere europäische Stadt kann da mithalten!
30 Jahre hat es gebraucht, um die Stadt in ihrer Gesamtheit zu erschaffen, ein Lebensprojekt.
2010 wird La Grande Motte als Kulturerbe des 20. Jahrhunderts eingestuft und ist somit die erste Stadt, die für die Gesamtheit ihrer Gebäude und ihrer Architektur dieses Gütesiegel erhielt.
Um noch mehr über die Geheimnisse dieser eigentümlichen Architektur zu erfahren, besuchen Sie unsere Website, die diesem Thema gewidmet ist.
Das Viertel Le Levant ist der männliche Teil der Stadt, mit geraden, kantigen, aufrecht stehenden Pyramiden, Le Couchant hingegen symbolisiert die Weiblichkeit mit gebogenen, sanften Formen, die mit der Pflanzenwelt verschmelzen.
Die große Pyramide ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Sie ist das Bindeglied zwischen den beiden Stadtteilen und zeigt eine aufrechte Seite als Beginn des Ostens (levant) und eine gebogene Seite in Richtung Westen (couchant).
Wie bei den Bikinis der Großen Pyramide offenbart jedes Gebäude der Stadt eine eindeutige symbolische Botschaft, die in der Silhouette und der Fassade steckt.